Haarausfall betrifft immer mehr Männer und Frauen. Nicht selten sind Stoffwechselerkrankungen, Nährstoffmangel oder auch erbliche Bedingungen Schuld am Verlust der Haare. Da dies nicht nur ein ästhetisches Problem ist, sondern oft mit psychischen Problemen einhergeht, kann die Haartransplantation eine medizinische Hilfe sein, die dem Betroffenen neue Lebensfreude bringt.
Eine Haartransplantation ist relativ aufwendig und, weil sie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, relativ teuer. Daher gibt es viele Alternativen zu einer Haartransplantation. Für wen eine Transplantation die richtige Wahl ist, erklärt dieser Text.
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Transplantation der Haare ist oft die letzte Hilfe
Haarausfall kommt immer öfter bei jungen Männern vor. Auch Frauen sind beispielsweise durch sich ändernden Hormonspiegel von Haarausfall betroffen. Durch Pille, Schwangerschaften und die Wechseljahre ist der Haarausfall kein reines Männerproblem mehr, sondern trifft auch immer mehr Frauen. Aber auch durch Krankheiten oder Unfälle wie schwere Verbrennungen, kommt es immer wieder zu großflächigem Verlust der Haare.
Selbstverständlich wollen weder junge Männer noch Frauen diese Störung hinnehmen und entscheiden sich immer öfter für eine Transplantation der Kopfhaare.
Dies ist eine Möglichkeit, den ästhetischen Aspekt des vollen Haares wieder neu zu erleben.
Wann kommt eine Transplantation in Betracht?
Die Transplantation des Haares kommt sinnvollerweise bei Patienten infrage, die unter irreversiblem Haarausfall leiden. Bei dieser Form des Haarverlustes hat der behandelnde Arzt festgestellt, dass eine andere Therapie, zum Beispiel Absetzen von Medikamenten, Umstellung der Ernährung, etc nicht helfen werden.
Fachleute empfehlen, dass vor Beginn des Eingriffes der Haarausfall zum Stillstand gekommen sein sollte. Allerdings benötigen die Haartransplantatoren für die Transplantation noch einige Haare, die dann im Labor neue Haargrüppchen entstehen lassen können, die später in die Kopfhaut eingepflanzt werden.
Wie wird die Transplantation der Haare durchgeführt?
Nach der ersten Untersuchung wird die Methode gewählt, die sich für die individuellen Begebenheiten des Patienten am besten eignet.
Hat der Patient nur noch wenig Resthaar, so eignet sich die Follicular Unit Extraction (kurz FUE), ist mehr Resthaar auf dem Kopf des Patienten, so eignet sich die sogenannte Follicular Unit Transplantation (FUT) besser.
Bei der FUE Methode werden dem Betroffenen follikuläre Einheiten, also kleine Haarwurzelgrüppchen vom Hinterkopf entnommen, In einer oft mehrere Stunden andauernden Behandlung werden dann die zuvor gewonnenen Haarwurzelgrüppchen an unterschiedlichen Stellen neu eingepflanzt, nachdem sie in einer Nährstofflösung gelagert wurden. Nach der erfolgreichen Verpflanzung sollen sie die kahlen Stellen das Wachstum neuer Haarfollikel anregen. Ist die Behandlung erfolgreich, so wachsen etwa 95 Prozent neuer Haarfollikel auf dem Kopf des Patienten.
Bei der FUT Methode, die sich bei Spendern eignet, die über mehr natürliches Haar verfügen, werden Haarstreifen entnommen, die dann die Regung neuer Haarfollikel im Labor anregen. Diese werden später eingesetzt. Bei dieser Methode können bei einer Sitzung gleich zahlreiche Haare zur Transplantation gewonnen werden.
Können Komplikationen beim Eingriff auftreten?
Im Vorgespräch werden die Patienten über die Behandlung aufgeklärt und diskutieren mögliche Risikofaktoren wie Vorerkrankungen, vorhergegangene Operationen, etc. Bei Patienten ohne gesundheitliche Vorbelastungen treten bei der Transplantation der Haare so gut wie keine Komplikationen auf. Es ist jedoch zu beachten, dass nach dem Eingriff vorerst ph neutrales Shampoo verwendet werden muss. Außerdem sollte man in der Abheilphase Anstrengungen und Sonnenlicht meiden.
Wie teuer ist der Eingriff und wird dieser von der Krankenkasse übernommen?
Die Transplantation der Haare ist ein zeitintensiver und langer Behandlungsprozess, der zwischen 2000 und 8000 Euro kostet. Da der Verlust der Haare aber keine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellt, wird der Eingriff nicht von den Krankenkassen übernommen. Nur bei sehr jungen Patienten oder nach einem Brandunfall können individuell Ausnahmen gemacht werden.